Steinbearbeitung am Krehberg – Werkzeuge und Geräte

In den Abbauflächen am Krehberg wurde ausschließlich „Diorit“, (umgangssprachlich oft als Granit bezeichnet, obwohl es sich nicht um Granit im eigentlichen Sinne handelt), gebrochen. Auch der als Hartgestein geltende Granit wurde bereits vor Jahrtausenden von den Ägyptern für Prachtbauten verarbeitet (roter Granit aus Assuan). Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Römer dieses zum Vorbild genommen haben und Kenntnisse für die Steinbearbeitung auch am Felsberg im Lautertal genutzt wurden.

Steinhauer im Steinbruch

Für die Spaltung und Bearbeitung von Hartgesteinen kommt Werkzeugstahl, welches bei hohen Temperaturen im Schmiedeprozess einem Härtevorgang unterzogen wird, zum Einsatz. In der Neuzeit der Steinverarbeitung, also Mitte des letzten Jahrhunderts, lösten neu entwickelte verschleißfeste Widia- Hartmetallwerkzeuge (Tantal Carbid Werkzeuge) die ursprünglich auch in Steinbrüchen verwendeten handgeschmiedeten mehr und mehr ab.

Insbesondere das Spalten von hartem Naturstein bedarf umfangreicher Kenntnisse über Materialfestigkeit (Härte) und Homogenität des Steines. Ohne stand- und verschleißfesten Werkzeugstahl wäre der Abbau und die Bearbeitung von Hartgesteinen in dem bekannten Umfang kaum wirtschaftlich gewesen. Allerdings gibt es durchaus Zeugnisse, in denen Bearbeitungsspuren darauf hinweisen, dass auch mit „Holzkeilung“ Hartgestein gespaltet wurde. Dazu musste die „Keilung“ im Felsen absolut horizontal, also waagerecht, erfolgen. In einer aus dem Material eingebrachten „Keilrille“ wurden Hartholzkeile eingesetzt und die Rille mit Wasser aufgefüllt. Der durch Aufquellen der Keile entstehende Druck spaltet den Felsen in der vom Steinbrecher vorgegebenen Form. Ein seltenes Exponat zu dieser Spaltpraxis ist in dieser musealen Ausstellung des Geopunktes zu sehen.

In den nachfolgenden Darstellungen sind die im Steinbruch zum Einsatz gebrachten Werkzeuge und Geräte bildlich und textlich erläutert.

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Tafel Geopunkt Schannenbach

eine fotografische Einzeldarstellung der Werkzeuge findet sich unter:

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Text: Rößler, Fotos Werkzeuge: Nevermann